Originale Bilder & Skulpturen
Lassnig Maria
Kappel am Krappfeld *1919 - †2014 Wien
Als Bahnbrecherin der Körperbewusstseinsbilder zählt die Malerin und Medienkünstlerin Maria Lassnig zu den wichtigsten VertreterInnen der europäischen Avantgarde. Lassnig verstand es die Zerbrechlichkeit des Menschen darzustellen. Ihre expressiven, gefühlsbetonten Bilder präsentieren eine radikale weibliche Sicht auf den Körper und das eigene Selbst.
Geboren 1919 im kärntnerischen Kappel am Krappfeld, wurde Maria Lassnig 1941 an der Wiener Akademie der bildenden Künste in die Meisterklasse Wilhelm Dachauers aufgenommen. Sie schloss ihr Studium allerdings bei Ferdinand Andri und Herbert Boeckl ab. Die erste Einzelausstellung folgte 1948 in Klagenfurt, wo, nach surrealistischen Anfängen, ihre ersten Körperbewusstseins-Arbeiten gezeigt wurden. 1951 übersiedelte sie nach Wien, wo sie prägend für das neu aufkommende Informel in Österreich war, denn gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Arnulf Rainer gehörte sie zum Kreis um Monsignore Otto Mauer, einem kunstinteressierten Geistlichen und Gründer der Galerie nächst St. Stephan. Bei Paris-Aufenthalten lernte sie den Dichter Paul Celan und Surrealisten Andre Breton kennen und ließ sich von der "ecriture automatique" und dem Tachismus beeinflussen. 1968 übersiedelte sie nach New York, wo sie sich nicht nur mit Malerei, sondern auch mit Zeichentrickfilmen beschäftigte.
1980 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie eine Professur für Malerei an der Universität für Angewandte Kunst übernahm. Im selben Jahr vertrat sie - zusammen mit Valie Export - ihre Heimat bei der Biennale in Venedig. 1982 und 1997 folgten Einladungen zur Documenta nach Kassel. Als erste bildende Künstlerin erhielt Lassnig 1988 den Großen Österreichischen Staatspreis. 2013 wurde Lassnig mit dem Goldenen Löwen der Biennale Venedig für ihr Lebenswerk geehrt.